Christian Seifert: Die Zukunft des Sports in den Medien
Uschi Bornemann
31. Aug 2024
Lesezeit: 4 Min
31. Aug 2024
/
Lesezeit: 4 Min
Inhaltsverzeichnis:
Christian Seifert: Die Zukunft des Sports in den Medien
Uschi Bornemann
31. Aug 2024
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Christian Seifert, lange Zeit prägende Figur im deutschen Profifußball, steht auch nach seinem Abschied von der DFL an vorderster Front der Medieninnovation. Mit seinem neuen Projekt Dyn Media stellt er sich der Herausforderung, auch abseits des Fußballs für Sportarten wie Handball, Basketball und Eishockey neue Plattformen zu schaffen. Sein unermüdlicher Innovationsdrang und strategisches Denken haben ihm Anerkennung eingebracht.
Von der DFL zu Dyn Media: Ein Neuanfang für Christian Seifert
Nach fast zwei Jahrzehnten als DFL-Chef war der Abschied von Christian Seifert für viele ein überraschender Schritt. Doch wer Christian Seifert kennt, weiß, dass er sich nicht auf seinen Erfolgen ausruht. Sein Interesse am Sport und an der Medienwelt geht weit über den Fußball hinaus. „Etwa die Hälfte der Menschen interessiert sich für Fußball. Ich habe mich schon länger gefragt, was mit der anderen Hälfte ist“, erklärte Seifert seine Motivation, Dyn Media zu gründen.
Dieser Schritt war keine spontane Entscheidung. Bereits 2019, während er den „Bundesliga Pass“ für den internationalen Markt entwickelte, begann Seifert darüber nachzudenken, wie sich solche Modelle auch auf andere Sportarten in Deutschland anwenden lassen könnten.
Ein neuer Blick auf Sport und Medien
Das neue Unternehmen von Christian Seifert geht weit über die bloße Verbreitung von Sportinhalten hinaus. Es geht ihm darum, eine Plattform zu schaffen, die nicht nur den Fans, sondern auch den Ligen und Clubs mehr Möglichkeiten gibt, ihre Inhalte zu verbreiten und eine engere Verbindung zu ihrer Community aufzubauen. „Es wird sich letztendlich nicht das durchsetzen, was im Businessplan steht, sondern das, was der Fan akzeptiert“, betonte er in einem Interview.
Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit bei Dyn Media. Es reicht ihm nicht, nur die Medienrechte zu verwalten. Vielmehr will er sicherstellen, dass die Inhalte so aufbereitet werden, dass sie die Fans auch wirklich erreichen. Hier setzt Christian Seifert auf starke Partnerschaften mit Unternehmen wie Axel Springer sowie ARD und ZDF, um die Sportarten in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.
Die Herausforderung der Zeit für Christian Seifert: Der Kampf um Aufmerksamkeit
In einer Zeit, in der immer mehr Inhalte um die Aufmerksamkeit der Zuschauer konkurrieren, weiß Seifert, dass es für den Erfolg entscheidend ist, diese begrenzte Ressource geschickt zu nutzen. „Die Zeit, die Menschen uns schenken, ist das wertvollste Gut“, sagt er.
Dabei setzt er auf langfristige Partnerschaften. Während er in der Vergangenheit als DFL-Chef für die Verhandlungen kurzer, mehrjähriger Verträge verantwortlich war, betont er nun, dass es in Zukunft wichtig sein wird, Medienpartnerschaften längerfristig zu denken.
Konsolidierung in der Sportmedienwelt
Christian Seifert sieht eine kommende Konsolidierung im Sportmedienmarkt voraus. „Je kleiner die Zielgruppe, desto weniger Abspielplattformen sollten bedient werden“, meint er. Zu viele Plattformen für Nischenmärkte machen es für die Fans schwer, den Überblick zu behalten. Daher ist sein Ansatz, Kräfte zu bündeln und den Fans eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, wo sie ihren Lieblingssport finden können.
Die Renaissance des Sportmarketings
Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Vision ist das Potenzial von Sport als Marketingplattform. Seifert ist überzeugt, dass Sportmarketing eine Renaissance erleben wird. „Sport kann eine positive, emotionale Beziehung zwischen Marken und Konsumenten aufbauen“, erklärt er. Besonders in einer Zeit, in der traditionelle Werbeformen immer weniger effektiv sind, sieht er im Sport eine Möglichkeit, Zielgruppen auf eine authentische Weise zu erreichen.
Seifert glaubt, dass Sport eine der wenigen Formen von Content ist, die auch in Zukunft live konsumiert werden muss. „Aktienkurse, Breaking News und Sport – das sind die Dinge, die live bleiben“, sagt er. In einer Welt, in der immer mehr Inhalte on demand verfügbar sind, bleibt der Sport ein Bereich, der Menschen in Echtzeit fesseln kann.