Klara Geywitz: Engagement für nachhaltiges und integratives Bauen
Uschi Bornemann
31. Aug 2024
Lesezeit: 4 Min
31. Aug 2024
/
Lesezeit: 4 Min
Inhaltsverzeichnis:
Klara Geywitz: Engagement für nachhaltiges und integratives Bauen
Uschi Bornemann
31. Aug 2024
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31. Aug 2024
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Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hat sich das nachhaltige Bauen zur zentralen Aufgabe gemacht. Als Tochter einer Erzieherin und eines Lehrers in der ehemaligen DDR geboren, ist sie mit einem starken Bewusstsein für soziale und ökologische Verantwortung aufgewachsen. Seit Dezember 2021 ist sie Ministerin in der Ampelregierung und bringt ihre langjährige Erfahrung und Überzeugungen in die Bundespolitik ein.
Klara Geywitz aufgewachsen in der DDR – Ein Blick auf soziale Gerechtigkeit
Die Wurzeln von Klara Geywitz in der DDR prägen ihre politischen Ziele bis heute. Sie hat miterlebt, wie historische Gebäude in Ostdeutschland nach der Wende mit viel Mühe und Liebe restauriert wurden. Diese Erfahrungen haben ihr ein Verständnis dafür vermittelt, wie wichtig es ist, nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl den Erhalt von Bausubstanz als auch die Schaffung neuer Wohnräume ermöglichen.
„Ich habe als Kind gesehen, wie viel historische Bausubstanz ruiniert war. Das hat bei mir eine hohe Sensibilität dafür geweckt, welche Mittel man für den Unterhalt von Gebäuden benötigt“, erinnert sich Geywitz.
Nachhaltiges Bauen im Fokus von Klara Geywitz
Nachhaltiges Bauen ist für Geywitz mehr als nur ein Umweltthema. Sie sieht darin auch eine Chance, soziale Ungleichheiten zu verringern. Geywitz betont die Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der zugleich umweltfreundlich ist.
Besonders im sozialen Wohnungsbau möchte sie nachhaltige Materialien und energieeffiziente Technologien etablieren, um die Betriebskosten langfristig zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Dabei setzt sie auf innovative Bauweisen wie das serielle Bauen. Diese Bauweise gilt als besonders kosteneffizient und ressourcenschonend.
Die Rolle der Frauen in der Bau- und Immobilienbranche
Geywitz hat auch erkannt, dass die Bau- und Immobilienbranche noch immer stark männlich dominiert ist. „Überall, wo man hinkommt, ist der Frauenanteil noch mal deutlich geringer als der Männeranteil.“
Diese Feststellung hat sie dazu bewegt, sich verstärkt für mehr Frauen in Führungspositionen einzusetzen. Sie sieht eine vielfältigere Führungskultur als Schlüssel zur besseren Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Gesellschaftsgruppen, insbesondere von Frauen, in der Stadtentwicklung und Bauplanung.
Stadtentwicklung mit einer gendergerechten Perspektive
Geywitz setzt sich dafür ein, dass Städte zukünftig stärker aus einer gendergerechten Perspektive geplant werden. Frauen übernehmen nach wie vor mehr Care-Arbeit als Männer und haben dadurch andere Bedürfnisse und Bewegungsmuster im urbanen Raum.
„Wir denken heutzutage bei der Stadtplanung viel mehr an unterschiedliche Fortbewegungsmittel, aber dass es eine Stadt gibt, die für Männer und für Frauen attraktiv sein könnte – das ist eine ganz kleine Nebendebatte“, erklärt Geywitz. Sie fordert daher eine Stadtentwicklung, die die Bedürfnisse beider Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt.
Klara Geywitz sieht Ausbildung und Forschung als Basis für eine nachhaltige Zukunft
Geywitz ist überzeugt, dass die Zukunft des Bauens in der Ausbildung und Forschung liegt. Sie setzt sich dafür ein, dass Nachhaltigkeit bereits in der Ausbildung von Architekten und Bauingenieuren eine zentrale Rolle spielt.
Zudem fördert sie Forschungsprojekte, die sich mit neuen Baumaterialien und -verfahren beschäftigen. Dabei betont sie die Bedeutung der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis, um nachhaltige Innovationen schneller und effizienter in die Bauwirtschaft zu integrieren.
Herausforderungen und Chancen im Wohnungsbau
Die Herausforderungen im Wohnungsbau sind in den letzten Jahren nicht kleiner geworden. Der Ukraine-Krieg, steigende Energiekosten und der Fachkräftemangel erschweren das Erreichen der Ziele von Klara Geywitz. Sie möchte jährlich 400.000 neue Wohnungen schaffen, davon 100.000 sozial gefördert. Dennoch bleibt sie optimistisch.
Ausblick: Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Zukunft
Klara Geywitz sieht im nachhaltigen und integrativen Bauen die Zukunft des Bauens. Sie ist überzeugt, dass nur durch eine konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit die Herausforderungen der heutigen Zeit bewältigt werden können.
„Wir müssen uns der Veränderung stellen, denn in ihr liegt auch eine Riesenchance“, betont Geywitz. Ihr Engagement zeigt, dass sie bereit ist, die notwendigen Schritte zu gehen, um eine nachhaltige und gerechte Baukultur in Deutschland zu etablieren.