Helmut Marko zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten innerhalb der Motorsport-Szene. Als Unternehmer ist der heute 80-Jährige zudem von Null auf Hundert in das Hotelbusiness eingestiegen. Mit Erfolg.
Helmut Marko wird am 27. April 1943 in Graz (Österreich) geboren. Gemeinsam mit seinem Freund Jochen Rindt besucht er zunächst eine Privatmittelschule im österreichischen Kurort Bad Aussee. Auf Wunsch seiner Eltern entscheidet er sich für das Studium der Rechtswissenschaften. Helmut Markos Interessen liegen aber in einer ganz anderen Domäne, dem Motorsport. Auf Nachdruck seiner Familie promoviert er im Jahr 1967 zwar zum Doktor der Rechtswissenschaften, sein Herz hat er zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst an den Rennsport verschenkt.
Einstieg in die Formel 1
Schon in den 60er Jahren begann sich Helmut Marko zusammen mit seinem Freund Jochen Rindt, der später einmal Formel 1-Weltmeister werden sollte, im Motorsport zu engagieren. Nach seinem Studienabschluss startete er schließlich seine eigene Fahrerkarriere in der Formel V. Sein Erfolg lässt sich sehen. 1968 wurde Helmut Marko im Team von Kurt Bergmann österreichischer Meister. Es folgten weitere Sportwagenrennen und der Sieg beim berühmten 24 Stunden Rennen von Les Mans. In der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, nahm Helmut Marko erstmals im Jahr 1971 teil. Beim Großen Preis von Österreich ging er in einem BRM P153 an den Start, überquerte die Ziellinie jedoch nur als Elfter und mit zwei Runden Rückstand.
Schwerer Schicksalsschlag beendet Karriere
Seinen Traum, als Rennfahrer in der Formel 1 Fuß zu fassen, hat sich der heute 80-Jährige realisiert, wenn dieser auch durch einen Schicksalsschlag unerwartet und vorzeitig beendet wurde. Beim Großen Preis von Frankreich 1972 wurde Helmut Marko während seinem insgesamt neunten Rennen in Clermont-Ferrand von einem Stein getroffen. Dieser durchschlägt sein Visier und trifft ihn mitten in sein Auge. Helmut Marko verliert sein linkes Augenlicht und trägt fortan eine Augenprothese. Seine Karriere als Rennfahrer scheiterte damit von einem Tag auf den nächsten.
Einstieg als Hotelier ohne Vorkenntnisse
Helmut Markos Mindset ist geprägt von Bodenständigkeit, gnadenloser Härte und enormer Zielstrebigkeit. Nach seinem Unglück in Clermont-Ferrand stieg er, gänzlich ohne Vorkenntnisse, in die Hotelbranche ein. In der steirischen Hauptstadt Graz eröffnete Helmut Marko zwei Hotels, das Schlossberghotel sowie das Augartenhotel. Im Jahr 2017 folgt das Lendhotel in Graz, 2020 ein viertes, das Kai 36. Als begnadeter Liebhaber und Sammler von Kunst sowie Entdecker talentierter Künstler, prägt Kunst auch das Interieur und Design aller seiner Hotels. Aus einst alten Gebäuden zauberte Helmut Marko Art-Hotels, die bis heute von zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland gebucht werden.
Einer der anerkanntesten Motorsport-Manager
Der Arbeitsalltag von Helmut Marko ist bis heute stets von langen Arbeitstagen, internationalen Geschäftsreisen und wenig Urlaub bzw. Freizeit geprägt. Neben seiner Tätigkeit als Hotelier ist der Steirer aktuell als Motorsportmanager seit vielen Jahren eine wichtige Größe und bei so gut wie jedem Formel 1-Rennen live dabei. Zudem ist er für verschiedene renommierte Teams wie Porsche, BMW und Red Bull verantwortlich. Im Jahr 2005 gründete er das Red Bull Junior-Team, das junge Talente auf dem Weg zur Formel 1-Karriere unterstützt. So gilt Helmut Marko als einer der ersten Förderer von Sebastian Vettel, dem 4-maligen Formel 1-Weltmeister.
Härte, Konsequenz und ein eiserner Wille
Helmut Marko ist zweifellos eine Persönlichkeit. Seine Bodenständigkeit beweist er, wenn er das Holzarbeiten in seinem Haus am Plabutsch in der Steiermark als wichtigsten Ausgleich nennt. Sein Privatleben ist skandalfrei und wird von ihm streng geheim gehalten. Das Rampenlicht scheut Helmut Marko, nicht aber ehrliche und direkte Aussagen, die teilweise bereits als kontrovers erachtet wurden.
Härte, Konsequenz, ein eiserner Wille und vor allem Einsatz haben Helmut Marko dahin geführt, wo er heute steht. Seine Mitarbeiter kennt er alle ausnahmslos persönlich. Wer loyal und motiviert ist, wird von ihm gefördert, wer sich zu viele Fehler erlaubt, muss gehen. Dasselbe galt stets auch für seine Rennfahrer.
Im Alter scheint Helmut Marko mittlerweile ruhiger geworden zu sein, wenn auch nur minimal. So sprach er in einem Interview erst kürzlich davon, wie wichtig ein gutes Zeitmanagement sei. Dem fügte er hinzu, dass man im Laufe des Lebens lernen würde, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und weniger Wichtiges zu delegieren.