Tanja Rückert übernahm Industrial Technology als CEO bei Bosch
Uschi Bornemann
30. Apr. 2024
Lesezeit: 4 Min
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Ethan Miller/Getty Images News via Getty Images
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Tanja Rückert übernahm Industrial Technology als CEO bei Bosch
Uschi Bornemann
30. Apr. 2024
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Tanja Rückert übernahm ab Februar 2024 die Leitung von Boschs Industrial Technology. Ihr Aufstieg in die Geschäftsführung im Januar 2023 und ihre Schlüsselrolle bei der digitalen Transformation unterstreichen ihre Fähigkeit zur Umsetzung innovativer Strategien. Rückerts berufliche Entwicklung ist eine stetige Zunahme von Verantwortung.
Neue Führung durch Tanja Rückert für Industrial Technology bei Bosch
Ab dem 1. Februar 2024 übernimmt Tanja Rückert, 53, die Leitung des Unternehmensbereichs Industrial Technology bei Bosch. In dieser Position ist sie verantwortlich für Drive and Control Technology sowie Bosch Manufacturing Solutions. Gleichzeitig behält Rückert ihre Zuständigkeit für Digital Business & Services, da Bosch die Bereiche der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz unter ihrer Leitung vereint. Die Entscheidung, die beiden Bereiche zusammenzuführen, unterstreicht Boschs strategische Ausrichtung auf die Integration von Technologie und digitalen Lösungen. Bosch möchte auf jeden Fall in der Industrie 4.0 Ära wettbewerbsfähig bleiben.
Fokus auf Wachstum und Innovation bei Bosch
Christian Fischer, 55, bleibt stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und behält die Verantwortung für den Bereich Consumer Goods bei Bosch. Dabei leitet er auch das Wachstumsprogramm „Growth Acceleration 2030“, das darauf abzielt, die Position von Bosch als führendes Technologieunternehmen weiter zu stärken. Für Tanja Rückert ist dies eine wichtige Unterstützung in ihrer Position. Neu in der Geschäftsführung ist auch Frank Meyer, 45, der den Bereich Energy and Building Technology übernimmt.
Mit Erfahrung in internationalen Führungsaufgaben, unter anderem als CEO von Eon Italia, wird Meyer den Fokus auf den Ausbau von Smart Home Energy Solutions und E-Mobilität setzen. Seine vielfältige Erfahrung, sowohl im Energie- als auch im Technologiebereich, versetzt ihn in eine ideale Position, um Boschs Innovationsstrategie voranzutreiben. Damit hat Tanja Rückert zwei erfahrene Manager an ihrer Seite. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte das Unternehmen Bosch einen Umsatz von rund 91,6 Milliarden Euro, wie die folgende Statistik zeigt. Eine Umsatzsteigerung für 2024 wird angestrebt.
Tanja Rückerts Aufstieg bei Bosch
Im Januar 2023 beförderte der Technologiekonzern Bosch seine Digitalchefin Tanja Rückert in die Geschäftsführung, womit sie die zweite Frau in diesem Gremium wurde. Rückert behielt ihren Verantwortungsbereich für das Digital- und Softwaregeschäft des Unternehmens bei und spielte eine entscheidende Rolle bei der Integration von Technologie und digitalen Lösungen in verschiedene Unternehmensbereiche.
Ihr schneller Aufstieg innerhalb des Unternehmens, von der Leitung der Gebäudetechnik bis hin zur Position des Chief Digital Officers, zeugte von ihrer Fähigkeit, sich in der sich wandelnden Geschäftswelt zu behaupten und innovative Strategien umzusetzen.
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Meilensteine der beruflichen Entwicklung von Tanja Rückert
Die berufliche Laufbahn zeichnet sich durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Übernahme zunehmender Verantwortung aus. Nach dem Einstieg bei SAP im Jahr 1997, wo verschiedene Positionen in der Software-Entwicklung innegehabt wurden, einschließlich der Verantwortung für Software-Entwicklungsprozesse und Qualität, erfolgte der Aufstieg zum Chief Operation Officer für den Entwicklungsbereich. Diese Rolle umfasste auch die Gesamtverantwortung für den Bereich Digitale Supply Chain, Industrie 4.0 und IoT-Lösungen.
Im Jahr 2018 folgte der Wechsel zu Bosch als President/CEO von Bosch Building Technology, gefolgt von einer dreijährigen Amtszeit als Chief Digital Officer der Bosch Gruppe, wo die Verantwortung für die digitale Transformation im Mittelpunkt stand. Seit 2023 ist sie als Mitglied der Geschäftsführung der Bosch Gruppe tätig, wobei der Verantwortungsbereich auf Digital Business & Service sowie verschiedene Regionen erweitert wurde. Diese berufliche Reise ist geprägt von konstantem Wachstum, fachlicher Entwicklung und strategischer Führungsverantwortung.
Tanja Rückert will Bosch zum Software- und KI-Unternehmen machen
Tanja Rückert verfolgt auch das Ziel, Bosch zu einem Software- und KI-Unternehmen zu machen. Künftig sollte KI überall integriert sein – egal ob bei Antriebssystemen, Brandmeldern oder Kühlschränken. Bei Bosch sollte alles mit KI entwickelt, produziert oder ausgestattet sein. Für Rückert ist die KI eine Schlüsseltechnologie. Das Ziel sollte bereits 2025 erreicht werden. Damit dies gelingt, ist es auch notwendig, das Unternehmen kulturell zu transformieren. Das heißt, sehr auf Weiterbildung in diesem Bereich zu setzen.
„Der kulturelle Wandel ist die Basis für die gesamte Digitalisierung“, sagte Rückert in einem Interview. Davon sind 26.500 Mitarbeiter betroffen, die bereits teilweise in umfangreichen Programmen zu den neuen Technologien geschult werden.
Dieter Müller erwirbt Mehrheit an Motel One zurück
Uschi Bornemann
12. Apr. 2024
Lesezeit: 4 Min
12. Apr. 2024
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Klar/ullstein bild via Getty Images
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Dieter Müller erwirbt Mehrheit an Motel One zurück
Uschi Bornemann
12. Apr. 2024
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Dieter Müller könnte bald der erste Hotel-Milliardär Deutschlands werden. Unter seiner Führung hat eine Investorengruppe die finanzielle Mehrheit an der renommierten Hotelkette Motel One zurückgewonnen. Das Unternehmen gab bekannt, dass der Finanzinvestor Proprium Capital Partners 35 % seiner Anteile um 1,25 Milliarden Euro verkauft hat. Insgesamt sollte die Hotelkette derzeit einen Marktwert von 4,1 Milliarden Euro haben.
Familie Müller sichert Einfluss durch Beteiligungssystem
Obwohl Dieter Müller bislang nur über einen Minderheitsanteil an der Firma verfügte, behielt seine Familie dank eines ausgeklügelten Beteiligungssystems die Kontrolle. Seine Ehefrau Ursula war bis zum Herbst im Vorstand für das Marketing tätig, während Sohn Daniel seit 2018 als Co-CEO das operative Tagesgeschäft leitet. Der 70-jährige Firmenpatriarch Müller zog sich während der Coronapandemie in den Aufsichtsrat zurück, um weiterhin strategische Entscheidungen zu treffen und die Zukunft von Motel One zu gestalten.
Propriums hohe Rendite und Motel Ones Expansionspläne
Proprium erhielt für den Rückzug aus dem Unternehmen eine bemerkenswerte Rendite von 1,25 Milliarden Euro. Im Jahr 2007 zahlte Proprium gerade mal 65 Millionen Euro für die erworbenen Anteile. Die Pandemie hat auch die Motel One Hotels sehr belastet. Von einem Tag auf den anderen musste zugesperrt werden. Doch danach konnten wieder gute Umsätze erzielt werden. Zuerst kamen Touristen, die noch keine Flugreisen unternehmen konnten. Danach haben sich auch die Businesskunden wieder eingestellt. Mittlerweile plant die Hotelkette weitere Expansionen. So sollen Ende 2025 insgesamt 117 Standorte bedient werden.
Gigantische 32.000 Zimmer stehen zur Verfügung. Die Hotels sind in 56 Städten zu finden. Die Low-Budget-Hotels in London, München, Paris und Mailand haben eine Buchungsrate von fast 90 %. Die anderen liegen leicht darunter. Der Preis, den Dieter Müller seit Jahren anbietet, variiert zwar immer wieder. Dennoch versucht er, wo es geht, 69 Euro pro Nacht zu halten. Während des Oktoberfestes kostet ein Zimmer in München auch mal im Motel One Hotel um die 250 Euro. Doch das ist eine Ausnahme.
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Dieter Müllers beeindruckender Werdegang
Dieter Müller selbst stammt aus eher einfachen Verhältnissen. Er machte eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann bei BMW im Saarland. Dabei fuhr er jeden Tag an Hotels vorbei und spürte, dass ihn diese Branche mehr begeisterte als die Automobilindustrie. So begann er 1975 seine Karriere in der Hotellerie. Bei der französischen Accor-Gruppe machte er sich als Finanzchef für die Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz einen Namen. Im Jahr 1984 war Müller bereits Vorstandsdirektor der Accor Gastronomie AG in Düsseldorf.
Dieter Müller kauft seine eigenen Hotels
Doch diese Position war dem umtriebigen Manager zu wenig. Er wollte seine eigenen Hotels. In all den Jahren ist eine Idee in ihm gereift, die er umsetzen wollte. So kaufte er im Jahr 1987 drei Hotels und sammelte erste Erfahrungen als Eigentümer. Im Jahr 2000 erwarb er die Hotelkette Motel One und führte sie zu einem beeindruckenden Erfolg. Sein Konzept war einfach und damals eine Innovation: Zimmer, die alle gleich groß waren. Genau 15 Quadratmeter. Ein Preis von 69 Euro pro Nacht. Kein Luxus, aber ein angenehmes Ambiente. Keine Restaurants, aber ein Frühstück. Dafür am Abend eine ansprechende Bar für Businesskunden im Hotel.
Im Jahr 2022 setzte die deutsche Low-Budget-Hotelkette Motel One mit Sitz in München rund 639 Millionen Euro um. Damit konnte die Hotelkette im Vergleich zum Vorjahr ihre Umsatzerlöse deutlich steigern. Sogar das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie wurde übertroffen.
Ausblick auf Müllers Vermögenszuwachs und Motel Ones Expansionspläne
Das aktuelle Nettovermögen von Dieter Müller wird laut Forbes auf rund 510 Millionen Euro geschätzt. Wenn er seine Anteile behält und Motel One weiter wächst, könnte er bereits 2025 zum Milliardär werden. Angesprochen auf sein Vermögen, reagiert er eher lässig: „Geld war nie mein Antrieb. Wenn man ein Unternehmen gründet, dann achtet man auf andere Dinge. Wenn man es gut macht, bleibt irgendwann etwas über!“ In der Branche wird auch gemunkelt, dass Motel One an die Börse geht. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Dieter Müller scheint mit derzeit 71 Jahren noch einiges vorzuhaben.
Depot-Chef Christian Gries und seine Strategie, wieder konkurrenzfähig zu werden
Marie Mayer
12. Apr. 2024
Lesezeit: 4 Min
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Monica Ivancan und Christian Gries (Andreas Rentz/Getty Images Entertainment via Getty Images)
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Depot-Chef Christian Gries und seine Strategie, wieder konkurrenzfähig zu werden
Marie Mayer
12. Apr. 2024
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Monica Ivancan und Christian Gries (Andreas Rentz/Getty Images Entertainment via Getty Images)
Der deutsche Deko-Händler Depot kämpft mit Verlusten und einem Rückgang der Kundenzahlen. Christian Gries, der Eigentümer, übernimmt nun persönlich die Geschäftsführung, um das Unternehmen zu retten. Er plant drastische Maßnahmen, um die Firma wieder auf Kurs zu bringen. Unterstützt wird er dabei vom Restrukturierungsexperten Rainer Schrems.
Christian Gries leitet Familienunternehmen in der dritten Generation
Christian Gries ist 53 Jahre alt, leitet die Gries Deco Company als Geschäftsführer und führt die Aktivitäten des Familienunternehmens seit 2000 in dritter Generation.
Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Julius Lang Modeproduktion trat er 1995 in das Familienunternehmen ein und übernahm fünf Jahre später die Geschäftsführung. Zwischen 2004 und 2008 stiegen zweimal Investoren in das Unternehmen ein. Bemerkenswert: Beide Male kaufte Christian Gries die Anteile zurück.
Anteilsrückkauf als Strategiemaßnahme
Auch jetzt übernimmt Christian Gries wieder persönlich das Ruder bei Depot. Im letzten Jahr belief sich der Umsatz ohne Großhandel auf nur 330 Millionen Euro, während gleichzeitig ein Verlust verbucht wurde. Vor dem offiziellen Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 konnte Depot relativ konstant über 400 Millionen Euro umsetzen, wie folgende Statistik verdeutlicht.
Trotz der aktuell nicht so zufriedenstellenden Zahlen ist Gries optimistisch und glaubt fest daran, dass es das Unternehmen schaffen kann, wieder konkurrenzfähiger zu werden. Dazu würden ein hartes Sparprogramm sowie Zugeständnisse von den Vermietern gehören.
Gries will Mietminderung aushandeln
Etwa 90 der über 300 Depot-Filialen in Deutschland stehen auf dem Prüfstand. Der Grund: ihre Mietverträge laufen aus. Depot plant eine Verlängerung nur dann, wenn die Vermieter einer Mietminderung zustimmen. Gries ist zuversichtlich, dass Schrems einige Vermieter zur Kooperation bewegen kann und hofft, mindestens die Hälfte der gefährdeten Filialen zu halten, obwohl viele von ihnen derzeit nicht profitabel arbeiten.
Ursprünglich sollten mindestens 25 Filialen geschlossen werden, was 200 Arbeitsplätze bedrohte. Durch Verhandlungen mit den Vermietern konnte die Zahl der voraussichtlich zu schließenden Filialen bereits auf 10 reduziert werden.
Der angekündigte Sparkurs wird dennoch Auswirkungen auf Arbeitsplätze haben. In einigen Filialen, die weitergeführt werden, wird die Personalstärke wahrscheinlich reduziert. Zudem werden etwa 10 % der Stellen in der Zentrale gestrichen. Insgesamt beschäftigt Depot 3.200 Mitarbeiter und betreibt Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Rückkäufe für Christian Gries nichts Neues
Christian Gries wechselte seine Unternehmensstrategie in der Vergangenheit mehrfach. Sein Mindset blieb dabei stets positiv. Im Jahr 2004 verkaufte er 40 % des Unternehmens an den Finanzinvestor 3i, kaufte sie jedoch zwei Jahre später zurück. 2007 beteiligte sich der Finanzinvestor Dawnay Day mit 50 % an Depot. Diese Partnerschaft dauerte nur ein Jahr, da Dawnay Day Insolvenz anmeldete.
2012 verkaufte Gries das Unternehmen an die schweizerische Genossenschaft Migros. Doch auch sie war nicht erfolgreich damit. Nach einer schnellen Expansion und hohen Verlusten gab Migros sieben Jahre später auf. Gries kaufte das Unternehmen Ende 2019 erneut zurück.
Damals äußerte er sich optimistisch über die Zukunft des Unternehmens, das einst von seinem Großvater gegründet wurde. „Ich glaube an die Zukunft von Depot“, sagte der Unternehmer und betonte, dass die Bilanz im Geschäftsjahr 2019 bereinigt wurde, „um 2020 einen Neustart zu ermöglichen“.
Power Sale in den Filialen
Ähnlich optimistisch zeigt sich Christian Gries auch jetzt wieder. Er ist entschlossen, für sein Unternehmen zu kämpfen und glaubt, Depot wieder in sichere Gewässer rudern zu können.
Um zusätzliche Liquidität zu generieren, plant er einen Power-Sale in den Depot-Filialen. Des Weiteren ist vorgesehen, das eigene Logistikzentrum zu verkaufen und nur einen Teil der Fläche zurückzumieten. Gries betont, dass das Unternehmen finanziell für die nächsten zwölf Monate gesichert sei.