Sven Voth baute Snipes zum Milliardenunternehmen auf
Marie Mayer
26. Jan. 2024
Lesezeit: 4 Min
26. Jan. 2024
/
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Alexander Tamargo/Getty Images Entertainment via Getty Images
Inhaltsverzeichnis:
Sven Voth baute Snipes zum Milliardenunternehmen auf
Marie Mayer
26. Jan. 2024
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26. Jan. 2024
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Alexander Tamargo/Getty Images Entertainment via Getty Images
Sven Voth hat SNIPES als Gründer und langjähriger CEO über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren maßgeblich geprägt und eine einzigartige strategische Positionierung erreicht.
Am 12. Januar 2024 hat Sven Voth sein Amt als CEO der Snipes SE mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Dennis Schröder, der seit April 2023 als General Manager im Unternehmen tätig ist, übernimmt die Position von Voth und damit die Verantwortung für die Geschäfte des international agierenden Einzelhändlers für Sneaker und Streetwear.
Sven Voth bleibt weiterhin als Gründer im Unternehmen und wird sich in den nächsten zwei Jahren hauptsächlich auf die Bereiche Expansion, Großhandel, Produkttrends und Innovationen, Kooperationen sowie das US-Geschäft konzentrieren, bevor er ab dem 1. Januar 2026 in eine beratende Funktion wechselt.
Hip-Hop im Blut
Sven Voth begeisterte sich früh für die Hip-Hop-Kultur. Im Alter von 15 Jahren begann er, Sneakers zu verkaufen. Als er 19 Jahre alt war, beförderte ihn sein Chef und plötzlich hatte Voth die Verantwortung für 200 Mitarbeiter zu tragen. Fünf Jahre später spürte er den Drang nach neuen Herausforderungen. Er wollte kreativer arbeiten und sich weiterentwickeln. Der logische nächste Schritt schien, sich selbstständig zu machen.
Unternehmen zum Milliardenkonzern aufgebaut
Im Jahr 1998 in Essen gegründet, hat Sven Voth sein Unternehmen über die Jahre hinweg zu einem Milliardenkonzern mit über 750 Filialen in 12 Ländern ausgebaut. Sein Gespür für erfolgreiche Strategien, sein Out-of-the-box-Denken und seine Leidenschaft für das, was er tut, machen ihn zu einem smarten Geschäftsmann.
Trotz seiner Höhenflüge ist Sven Voth bodenständig geblieben. Interviews mit dem Snipes-CEO sind nur spärlich vorhanden. „Für mich ging es immer um den Erfolg des Unternehmens, nicht um mich als Person“, erklärt Voth.
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„More Than Just a Retailer“
Inspiriert von Hip-Hop, Streetball, Dance und Action-Sports wurde mit der Eröffnung des ersten Snipes-Stores der Grundstein für eine Bewegung gelegt, die mittlerweile junge Menschen weltweit miteinander verbindet. Das Konzept des Outfitter-Prinzips wird sowohl im Snipes-Onlineshop als auch in den über 750 Snipes-Stores in Europa und den USA umgesetzt.
Dort findet man nicht nur aktuelle Streetwear-Pieces und Sneaker, sondern auch zeitlos klassische Looks von renommierten Marken wie adidas, Jordan, Karl Kani, Nike, Reebok oder Vans. Die Eigenkreationen von Snipes und erfolgreiche Kollaborationen mit anderen Streetwear-Labels sowie exklusive Sneakermodelle stellen besondere Merkmale im Sortiment dar.
Zusätzlich bleibt Snipes tief in der globalen Street-Culture-Community verwurzelt, pflegt enge Zusammenarbeit mit Schlüsselfiguren aus der Szene und unterstützt talentierte Sportler sowie kreative Künstler.
Neben der Partnerschaft mit McDonald’s, die nicht nur eine Modenkollektion, sondern auch eine eigene Hot Sauce und einen individuellen McSundae umfasst, hat Snipes in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Canlife den Softdrink „Juicy Orange“ eingeführt. Dieses Getränk hat überraschend großen Anklang gefunden. Voth gab einst zu, selbst nicht mit diesem Erfolg gerechnet zu haben.
Zusätzlich hat Snipes mit der Einführung der Snipes Soundbooth, dabei handelt es sich um kleine Aufnahmekabinen in den Filialen, den Grundstein für ein eigenes Musiklabel gelegt.
Sven Voth legte von Beginn an Wert darauf, ein „eventgetriebenes Entertainment-Unternehmen mit ein bisschen Retail“ zu sein. Getreu dem Motto: „More Than Just a Retailer“.
Bald schon ein eigenes Snipes-Festival?
Für die Zukunft hat Snipes, trotz neuer Führung, noch weitere ehrgeizige Pläne und Ideen. „Snipes ist mein Lebenswerk und wird immer ein Teil von mir sein. Ich spüre, dass es an der Zeit ist, die Verantwortung weiterzugeben, und Dennis Schröder erfreut sich bereits nach kurzer Zeit der Anerkennung aller Kollegen im Unternehmen. Mit seiner Erfahrung im Einzelhandel und auf der Markenseite bereichert er das Unternehmen bereits in kürzester Zeit spürbar mit seiner Kompetenz und seinen Ideen“, so Voth.
Das bisher größte Highlight der Unternehmensgeschichte, der Besuch von Michael Jordan im Hamburger Snipes-Store im Jahr 2006, könnte laut Voth übrigens nur von einem eigenen Festival übertroffen werden. Ein weiterer Traum Voths, dessen Realisierung gar nicht einmal so abwegig ist. Man darf gespannt sein.
Dieter Schwarz, der Gründer und visionäre Geschäftsmann der Schwarz-Gruppe, wurde zum „Visionär des Jahres 2023“ ernannt. Als langjährig reichster Mann Deutschlands ist er bekannt für seine Zurückhaltung in der Öffentlichkeit. Von Anfang an glaubte er an kostengünstige Produkte mit herausragender Qualität und behielt damit eindeutig Recht.
Werdegang und Unternehmensaufbau
Dieter Schwarz wurde 1939 geboren und folgte den Fußstapfen seines Vaters Josef Schwarz, der 1930 in die Heilbronner Lidl & Co. Südfrüchtenhandlung eintrat. Nach seinem Abitur absolvierte Dieter von 1958 bis 1960 eine kaufmännische Ausbildung in der Lidl & Schwarz KG. Im Jahr 1963 stieg er als persönlich haftender Gesellschafter ins Unternehmen ein und entwickelte es zu einer bedeutenden Lebensmittelgroßhandlung in der Region Heilbronn-Franken.
Die Gründung des ersten Discounters erfolgte 1973 in Ludwigshafen, nachdem er die Namensrechte von Ludwig Lidl gesichert hatte. Dies war die Basis für die Expansion von Lidl.
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Die Selbstbedienungsläden von Lidl
Im Jahr 1973 entschied Dieter Schwarz, das Unternehmenskonzept von Lidl nach US-amerikanischem Vorbild zu ändern und die Filialen in Selbstbedienungsläden umzuwandeln, ähnlich wie Aldi es bereits knapp 20 Jahre zuvor getan hatte. Er erwog zunächst den Namen „Schwarz-Markt“, entschied sich jedoch dann für den Namen „Lidl“. Die Anzahl der Discounter wuchs kontinuierlich. Unter Schwarz wuchs Lidl zu einem der weltweit größten Discounter heran, der nicht nur preisbewusste Produkte, sondern auch ein attraktives Einkaufserlebnis anbot. In den letzten Jahren hat Lidl im Vergleich zu Rivalen wie Aldi eine bemerkenswerte Wachstumsrate verzeichnet.
Dieter Schwarz und Kaufland
Neben Lidl leitete Dieter Schwarz auch die Kaufland-Kette. Die Filialen trugen vor 1984 den Namen Handelshof, wurden dann jedoch umbenannt und erwiesen sich als großer Erfolg in den neuen Bundesländern. Bis heute ist Schwarz mit diesen Filialen dort Marktführer.
Dieter Schwarz Stiftung
Im November 1999 gründete Dieter Schwarz die Dieter Schwarz Stiftung, um Bildungsmaßnahmen zu stärken und die Elitebildung zu fördern. Anfänglich wurde das Stiftungsvermögen auf drei Millionen Euro geschätzt. Jährlich wurden Spenden in Höhe von fünf Millionen Euro gemeldet. Die Stiftung gründete neun Stiftungsprofessuren in verschiedenen Städten und unterstützte die Sanierung des Kilianskirchturms in Heilbronn mit einer Spende von 510.000 Euro. Oktober 2011 wurde, finanziert von der Stiftung, der Bildungscampus Heilbronn eröffnet, der die German Graduate School of Management and Law sowie andere Bildungseinrichtungen beherbergte.
In den folgenden Jahren wurden umfangreiche Erweiterungspläne, größtenteils finanziert von der Stiftung, umgesetzt, darunter die Integration des Studiengangs BWL-Foodmanagement. Innerhalb von zehn Jahren wuchs der Bildungscampus stetig und beherbergt nun Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung. „Das Sozialste, was ich tun kann, ist, durch entsprechende Bildungsmaßnahmen die Leistungsfähigkeit der Bürger zu stärken und die Elitebildung zu fördern“, sagte Schwarz. Zukünftig sollte ein IT-Campus mit rund 3.500 Arbeitsplätzen in Bad Friedrichshall entstehen.
Erfolg durch kostengünstige Produkte
Dieter Schwarz machte Lidl zu einem der weltweit größten Discounter. Er erkannte frühzeitig, dass der Erfolg auf kostengünstigen Produkten beruht. Um dies zu erreichen, konzentrierte er sich auf Effizienzsteigerungen in allen Bereichen, was zu sehr starkem Wachstum in den Filialen beitrug.
Zahlenmensch Dieter Schwarz
Dieter Schwarz wird als Zahlenmensch beschrieben. Meistens agierte er äußerst zurückgezogen und überließ die Menschenführung anderen. Trotz seiner Platzierung als einer der reichsten Deutschen meidet er die Öffentlichkeit, schützt seine Identität und lehnt jegliche Interviewanfragen ab. Privat ist er verheiratet und hat zwei Töchter.
Michael Otto, der visionäre Unternehmer, feierte nicht nur seinen 80. Geburtstag, sondern auch die herausragenden Geschäftserfolge der Otto Group, einem der bekanntesten deutschen Handelsunternehmen. Als Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzender prägte er seit Jahrzehnten die Geschicke des Unternehmens und setzte dabei auf eine beeindruckende Kombination aus Nachhaltigkeit und Innovation.
Der Weg zum Milliardenerfolg
Die Otto Group und ihre Ursprünge begannen am 17. August 1949 mit der Gründung durch Werner Otto. Mit bescheidenen 6.000 Mark Kapital startete der ehemalige Schuhhändler in einer Baracke im Hamburger Stadtteil Schnelsen einen Versandhandel. Was als kleines Unternehmen begann, entwickelte sich rasch zu einem der führenden Handelsunternehmen Deutschlands. Heute ist die Otto Group weltweit aktiv und beeinflusst maßgeblich den Einzelhandel.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23, welches im Februar endete, setzte die Otto Group rund 16,19 Milliarden Euro um. Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr stieg der Umsatz damit um knapp 5 %. Die folgende Statistik zeigt die Umsatzentwicklung von 2007/08 bis 2022/23 in Millionen Euro.
Einflussreicher Pionier: Michael Otto und sein Engagement für Nachhaltigkeit
Michael Otto, der das Unternehmen seit 1981 als Vorstandsvorsitzender leitete und später als Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzender die Fäden in der Hand behielt, ist weit mehr als nur ein erfolgreicher Unternehmer. Als „Nachhaltigkeitsevangelist“ bekannt, wehrt er sich gegen abstrakte Bezeichnungen. Er ist ein Mann der Tat. Bereits 1986 erklärte er Umweltschutz zum offiziellen Unternehmensziel, lange bevor dies in der Wirtschaft gängige Praxis wurde. „Heute wäre ich bei Fridays for Future“, sagte er erst kürzlich in einem Interview.
Das Engagement von Michael Otto für Umweltschutz
Schon früh setzte die Otto Group unter der Führung von Michael Otto auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Verzicht auf den Verkauf von Pelzmänteln 1986 war nur der Anfang. Mit der Stiftung „Cotton made in Africa“ fördert das Unternehmen heute umweltfreundlichen Baumwollanbau auf dem afrikanischen Kontinent. Das Credo von Michael Otto ist klar: Nachhaltigkeit muss nicht nur gefordert, sondern gelebt werden.
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Auszeichnungen von Michael Otto
Michael Otto erhielt im Laufe der Jahre etikettierte Bezeichnungen wie „Werte-Unternehmer“ und „grüner Kapitalist“ für sein herausragendes Engagement. Sein Einsatz wurde durch renommierte Auszeichnungen wie den „Öko-Manager des Jahres“ (1991), den „Deutschen Umweltpreis“ (1997) und zuletzt den Weltwirtschaftlichen Preis des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (2021) gewürdigt.
Revolution im Handel durch Michael Otto
Michael Otto ist nicht nur ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz, sondern auch ein Pionier im digitalen Wandel. In den 1990er Jahren erkannte er früh die Potenziale des Internets. Der Einstieg in den Onlinehandel und die Einstellung der Otto-Kataloge markierten einen bedeutenden Schritt, der das Unternehmen zu einem der weltweit fünftgrößten Internethändler machte. Im B2C-E-Commerce Ranking der Top-50 B2C-Onlineshops für physische Güter nach E-Commerce-Umsatz in Deutschland, rangierte Otto auf Platz zwei hinter Amazon. Im Jahr 2021 wurde ein Umsatz von 5,12 Milliarden Euro generiert.
Qualität vor Quantität: Ottos Fokus auf nachhaltiges Wachstum
Michael Otto propagiert ein Modell des qualitativen Wachstums, das auch für die gesamte Industrie gelten soll. Die Forderung nach reparierbaren Produkten und die Betonung der Kreislaufwirtschaft zeigen seinen klaren Blick auf die Zukunft. Das Ziel, bis 2045 absolut klimaneutral zu sein, unterstreicht die Entschlossenheit, nachhaltige Prinzipien von der Produktion bis zur Paketzustellung zu verfolgen.
Insgesamt ist die Otto Group nicht nur ein führendes Handelsunternehmen, sondern auch ein Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit und Innovation. Unter der Führung von Michael Otto hat sich das Unternehmen von seinen bescheidenen Anfängen zu einem Global Player entwickelt, der nicht nur wirtschaftlichen Erfolg verzeichnet, sondern auch eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz und digitalem Wandel einnimmt.
Markus Kamieth, bisher Asienvorstand bei BASF, übernimmt ab April 2024 als neuer Vorstandsvorsitzender die Position von Martin Brudermüller. Diese Ernennung ist ein strategisch wichtiger Schritt für BASF. Das Unternehmen steht vor wesentlichen Investitionen und umfangreichen strategischen Veränderungen.
Werdegang von Markus Kamieth
Kamieth, 53 Jahre alt, galt lange als Favorit für die Nachfolge von Martin Brudermüller, der seit Mai 2018 als Vorstandsvorsitzender der BASF SE tätig ist. Kamieth ist auch ein langjähriger Mitarbeiter von BASF und bekannt für seine umfangreiche Kenntnis der Konzernstrukturen. Seine Karriere bei BASF begann bereits im Jahr 1999. Durch unterschiedliche Positionen, zuletzt als Asienvorstand, hat Markus Kamieth wesentliche Erfahrungen in verschiedenen Geschäftsbereichen gesammelt.
Markus Kamieth, promovierter Chemiker, hat seine Führungsrollen und operative Geschäftserfahrung genutzt, um BASF zu verschiedenen geschäftlichen Erfolgen zu führen. Als Asienvorstand leitete er erfolgreich die Expansion in einem der dynamischsten Märkte der Welt. Seine Fähigkeit, strategische Visionen zu entwickeln und umzusetzen, brachten ihm unternehmensintern bereits viel Ruhm und Anerkennung. Auch sein Verständnis für globale Trends machte ihn offensichtlich zum idealen Kandidaten für den CEO-Posten.
Herausforderungen für den neuen CEO Markus Kamieth
Kamieth übernimmt seine neue Position zu einem Zeitpunkt wirtschaftlicher Anspannung. Analysten prognostizieren für BASF in diesem Jahr einen Gewinneinbruch von 40 %. Die globalen Wirtschaftsaussichten sind trübe. Der Chemiesektor steht vor umfangreichen Herausforderungen im Jahr 2024. Kamieths Fähigkeit, das Unternehmen durch diese unsicheren Zeiten zu führen, wird entscheidend für die weitere Zukunft des Unternehmens sein. Im Jahr 2022 erzielte BASF einen Umsatz von 87,38 Milliarden Euro. Die folgende Statistik zeigt die Umsatzentwicklung des Unternehmens von 1999 bis 2022.
Entwicklung von BASF im 3. Quartal 2023
Im dritten Quartal 2023 verzeichnete BASF rote Zahlen mit einem Verlust von 249 Millionen Euro, im Vergleich zu einem Gewinn von 909 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf Probleme bei der Öl- und Gastochter Wintershall sowie auf die globale schwache Nachfrage zurückzuführen. Als Reaktion plant das Unternehmen weitere Kostensenkungen und Sparprogramme, darunter die Reduzierung geplanter Investitionen und einen Stellenabbau von insgesamt 2.600 Mitarbeitern. Auch die Schließung mehrerer energieintensiver Anlagen am Stammwerk Ludwigshafen ist geplant. All das ist keine leichte Aufgabe für den neuen CEO.
Investitionspläne und strategische Ausrichtung
Eine Hauptaufgabe des neuen Vorstandsvorsitzenden wird die Überwachung und Anpassung der Investitionsstrategie von BASF sein. Der Konzern plant bedeutende Investitionen in Bereiche wie Batteriechemie und den grünen Umbau. Analysten betonen die Notwendigkeit einer verbesserten Cashflow-Situation von BASF, um diese ambitionierten Projekte zu finanzieren.
Zukunftsaussichten unter der Führung von Markus Kamieth
Kamieth steht somit vor der Herausforderung, BASF durch eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten zu führen. Investoren und Marktbeobachter erwarten eine Rückkehr zu höheren Gewinnen und eine starke, zukunftsorientierte Unternehmensstrategie. Kamieth war bereits an den jüngsten strategischen Veränderungen bei BASF beteiligt, vor allem im Bereich der Chemietechnik für Verbrennermotoren und der Fokussierung auf Batteriematerialien für Elektroautos. Seine Erfahrung wird als wertvoll für die anstehenden Herausforderungen betrachtet, insbesondere bei der Neuausrichtung des Unternehmens und der Erschließung neuer Wachstumsbereiche.
Blick auf die internationale Expansion und Nachhaltigkeit
Kamieth wird sich stark auf BASFs internationale Expansion und Nachhaltigkeitsstrategie fokussieren. Bis jetzt hatte er sich auf den asiatischen Markt konzentriert. Jetzt wird von ihm erwartet, seinen Blick global auszurichten. Er muss den Schwerpunkt von BASF auf den Ausgleich von Wachstum und Nachhaltigkeit legen, da die weltweite Nachfrage nach umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Geschäftspraktiken steigt. Dieser Ausgleich ist entscheidend, um BASFs langfristige Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Auch das Image als führendes Unternehmen in der chemischen Industrie muss gestärkt werden.
Fazit: Markus Kamieths Ernennung zum neuen CEO von BASF könnte ein entscheidender Wendepunkt für den Konzern sein. Die Zukunft wird zeigen, ob Kamieth das Unternehmen wieder an die Spitze der chemischen Industrie führen kann.
Trends in der Parfümindustrie gibt es derzeit viele. Diese reichen von nachhaltigen Strategien bis hin zur Zusammenarbeit mit Influencern. Der Parfümmarkt zeigt sich von seiner dynamischen Seite.
Die Parfümindustrie im Wandel
Die Parfümindustrie erlebt einen signifikanten Wandel mit einer Vielzahl von Trends und Innovationen. Der zentrale Fokus liegt dabei auf nachhaltigen Produkten und Praktiken. Verbraucher legen immer mehr Wert auf Produkte, die nicht nur gut riechen, sondern auch aus Umweltsicht vertretbar sind.
Die Parfümhersteller reagieren darauf, indem sie vermehrt auf umweltfreundliche Inhaltsstoffe setzen und nachhaltige Produktionsmethoden implementieren.
Trends bei Personalisierung von Düften
Ein weiterer wesentlicher Trend im Parfümmarkt ist die Personalisierung von Düften. Verbraucher suchen nach immer einzigartigeren Duftkompositionen, um ihre Persönlichkeit zu unterstreichen. Unternehmen bieten daher vermehrt personalisierte Parfüm-Kits an, die es den Kunden ermöglichen, ihren eigenen Signature-Duft zu kreieren.
In verschiedenen Geschäften besteht zunehmend die Möglichkeit, diese individuellen Duftkompositionen herzustellen. Auch online ist dies möglich. Virtuelle Duftreisen werden ebenfalls angeboten, bei denen Konsumenten durch interaktive Plattformen in die Welt der Düfte eintauchen können. Sie erfahren dabei die Geschichte hinter einem Duft, seine Duftnoten und sogar seine Inspiration visuell. Auch die Kunst des Layering, also das harmonische Verschmelzen verschiedener Duftnoten, ist ein starker Trend, der es Kunden ermöglicht, ihre maßgeschneiderten Düfte zu entwickeln.
KI hilft bei der Auswahl des passenden Dufts
Auch die KI hält Einzug in den Bereich der Düfte, indem sie dem Konsumenten hilft, den perfekten Duft zu finden. Dabei geht es nicht nur um den Duft allein. Die KI unterstützt den Kunden auch bei der Erstellung eigener Flakons, um ein Produkt zu erschaffen, das in jeder Facette den persönlichen Vorlieben entspricht.
Trends im Bereich der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, da Parfüms das Leben sinnlich bereichern und positive Emotionen wecken. Daher ist es zunehmend wichtig, auch in dieser Branche umweltfreundliche Innovationen zu forcieren. Immer mehr renommierte Marken engagieren sich in der Forschung für recycelbare Verpackungen, ökologischen Anbau von Rohstoffen und ressourcenschonende Gewinnung von Inhaltsstoffen.
Die Nutzung von nachhaltigem Ethanol (Alkohol) und das Upcycling von Inhaltsstoffen sind dabei wichtige Schritte. Sogenannte „Grüne Düfte“, die auf natürlichen Inhaltsstoffen und nachhaltigen Herstellungsverfahren basieren, gewinnen rapide an Anziehungskraft. Die Umsätze in diesen Bereichen steigen kontinuierlich. Auch die ethische Beschaffung von Rohstoffen wird immer wichtiger, wobei die Verpackung häufig durch recycelbare Materialien ersetzt wird und Flakons wiederverwendbar sind.
Innovationen durch Influencer
Influencer spielen eine bedeutende Rolle im modernen Parfümmarkt, insbesondere mit der Zunahme von Social-Media-Plattformen. Das Marketing von Parfüms hat sich stark verändert, indem Influencer mit breiter Anhängerschaft auf Plattformen wie Instagram und YouTube vermehrt als Markenbotschafter ausgewählt werden.
Die Glaubwürdigkeit und Reichweite dieser Influencer ermöglichen es den Marken, ihre Produkte einem breiten Publikum vorzustellen und die Verkaufszahlen zu steigern. Zudem bringen Influencer ihre eigene Perspektive und Kreativität in die Parfümwelt ein, was zu neuen Trends und innovativen Produktpräsentationen führt. Führend im Bereich der Parfüminfluencer ist Jeremy Fragrance, der durch seine exzentrische Art Millionen von Fans begeistert.
Online-Verkauf boomt
Der Online-Verkauf von Parfüms hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Parfümhersteller investieren verstärkt in benutzerfreundliche Online-Plattformen und Virtual-Reality-Anwendungen, die es den Kunden ermöglichen, Düfte vor dem Kauf virtuell zu erleben. Diese digitalen Technologien revolutionieren das Einkaufserlebnis und tragen zur weiteren Globalisierung des Parfümmarktes bei.
Trends auch im Bereich der Nostalgie
Im Gegensatz zur gesamten Digitalisierung erlebt auch die Nostalgie eine Renaissance, indem klassische Düfte wiederbelebt werden. Alteingesessene Parfümhäuser lassen ikonische Kreationen wieder aufleben, die über Generationen hinweg verwendet wurden. Die alten klassischen Parfüms erleben gerade eine Renaissance und die junge Generation lernt die Tradition zu schätzen. Manche Hersteller versuchen auch, moderne Interpretationen ihrer Klassiker zu kreieren, während andere sich für originalgetreue Rekonstruktionen entscheiden.
Insgesamt ist auch der Parfümmarkt sehr innovativ, da sich Kundenbedürfnisse ständig ändern. Die Parfümindustrie ist daher dynamisch und immer auf der Suche nach neuen Wegen, um „die Sinne der Verbraucher“ zu begeistern.
Leidenschaft – ein Wort, das die Antriebskraft hinter vielen Erfolgsgeschichten bildet. Im Parfüm haben viele Menschen ihre Liebe zu Düften in ein florierendes Geschäft verwandelt. Die Geschichten dahinter sind ganz unterschiedlich.
Parfüm erweckt die Leidenschaft in vielen Menschen
Geschichten rund um Leidenschaften im Parfümbereich gibt es unzählige. Parfümeure lieben es, Düfte selbst zu kreieren, während andere in die Welt des Luxus hineingeboren wurden und ihre Passion darin fanden. Es gibt auch Menschen, die Parfüms erfolgreich online verkaufen, und Influencer, die ihre Leidenschaft entdeckt haben. Im Folgenden werden unterschiedliche Persönlichkeiten beschrieben.
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Jo Malone und ihre Leidenschaft
Jo Malone hat die Welt der Düfte mit ihrer einzigartigen Leidenschaft und kreativen Vision nachhaltig geprägt. Ihre Reise begann in den frühen 1980er-Jahren, als sie ihre eigene kleine Parfümerie in London gründete. Jo Malone war von Kindheit an von Düften fasziniert und entdeckte ihre Leidenschaft für Parfüm während ihrer Arbeit als Kosmetikerin. Jo liebte es, sich von der Natur inspirieren zu lassen, begann ihre eigenen Düfte zu kreieren und gründete 1994 ihr eigenes Unternehmen „Jo Malone Lime Basil & Mandarin“. Estée Lauder erkannte bald das enorme Potenzial von Jo Malone und erwarb 1999 das Unternehmen. Jo Malone selbst blieb jedoch aktiv in der Parfümwelt und gründete später ein neues Unternehmen, „Jo Loves“.
Frederic Malle der Förderer
Frederic Malle wurde quasi in die Welt des Parfüms hineingeboren. Sein Großonkel Serge Heftler-Louiche war Mitbegründer des Parfümhauses Dior. Im Jahr 2000 gründete Malle sein eigenes Unternehmen, „Editions de Parfüms Frederic Malle“, mit dem klaren Ziel, die Kunst der Parfümerie wieder in den Vordergrund zu stellen. Er betrachtet Parfümeure als „Autoren“, also Künstler, die ihre eigenen Geschichten in Duftformen erzählen. Frederic Malle schuf eine Plattform für unabhängige Parfümeure und förderte ihre künstlerische Freiheit. Seine Kreationen sind für anspruchsvolle und nuancenreiche Kompositionen bekannt.
Kilian Hennessy der Luxuserbe
Kilian Hennessy ist nicht nur Erbe der Hennessy-Cognac-Dynastie, sondern auch ein passionierter Parfümeur. Er entwickelte eine außergewöhnliche Leidenschaft für Parfüms und machte eine Ausbildung bei Meisterparfümeur Pierre Bourdon. Im Jahr 2007 gründete er sein eigenes Unternehmen, „By Kilian“, mit dem Ziel, Luxusparfüms als wahre Kunstform zu präsentieren.
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Jeremy Fragrance der Influencer
Jeremy Fragrance entwickelte eine intensive Leidenschaft für Düfte. Als erfolgreicher Onlinehändler mit „Fragrance One“ und einflussreicher Influencer betrachtet er Parfüm als Kunst, die Emotionen und Erinnerungen weckt. Seine Geschichte ist unspektakulär, aber seine Liebe zu Düften und die Inszenierung seiner Persönlichkeit auf Online-Medien haben ihn zu einem einflussreichen Akteur gemacht.
David Benedek verbindet Tradition und Leidenschaft
David Benedek ist einer der jüngsten Parfümdesigner in der Luxusparfümbranche. Geboren 1989 in Paris, wuchs er in der Welt des Parfüms auf, das ihm von seinen Großeltern, Exilanten aus Transsilvanien, weitergegeben wurde. Die Familientradition reicht bis in die 1860er-Jahre zurück, als die Großeltern ihre erste Boutique eröffneten. Nach einem intensiven Studium der Rohstoffe und einer Ausbildung in der Parfümerie schuf David Benedek 2016 das „Maison de Parfüms“.
Onlineshop „Das Parfüm & Beauty“ der Exklusive
Der Onlineshop „Das Parfüm & Beauty“ hebt sich von der Standardnorm ab, indem er sich auf außergewöhnliche Marken mit hoher Qualität konzentriert. Die Gründerin, Liljana Turbic-Jasarovska, betont die Besonderheit von Nischenprodukten, die aus Authentizität und Leidenschaft entstehen. Ihr Fokus liegt auf Exklusivität, Einzigartigkeit und Nachhaltigkeit, um ihren Kunden ein bewusstes Einkaufserlebnis für Selbstpflege und Luxus zu bieten.
Tom Ford der Visionär
Tom Ford, nicht nur als Modedesigner und Filmregisseur bekannt, sondern auch als herausragender Unternehmer in der Parfümindustrie. Der erfolgreiche Unternehmer begann seine Karriere bei Gucci. Später gründete er sein eigenes Modelabel. Seine Leidenschaft galt aber auch den Düften. Tom Ford war fasziniert von der Idee, Eleganz und Sinnlichkeit zu vereinen. Seine Kreationen haben einen raffinierten Geschmack. Ford ist als Unternehmer äußerst erfolgreich mit seinen Luxusparfüms.
Parfüm ist also Leidenschaft für viele. Und einige haben es geschafft, damit auch lukrative Geschäfte zu machen.
Marketingstrategien in der Parfümindustrie sind äußerst vielfältig. Viele Akteure wie Lizenznehmer, Kompositionshäuser und Verpackungshersteller sind involviert. Auch Online-Marketingstrategien müssen gut durchdacht sein.
Digitales Marketing in der Parfümindustrie
Das digitale Marketing in der Parfümindustrie bedient sich vieler Methoden wie des Inbound Marketings, in dem versucht wird, Interessenten im Verlauf der Customer Journey in Kunden umzuwandeln. Suchmaschinenoptimierung, Blogbeiträge, Videos oder Social-Media-Postings sollen die Aufmerksamkeit der Zielgruppe für eine Marke gewinnen. Der erfolgreichste Parfüminfluencer, Jeremy Fragrance, hat das digitale Marketing im Parfum-Bereich quasi perfektioniert.
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Digitale Marketingstrategien von Jeremy Fragrance
Jeremy Fragrance geht unkonventionell an die Bewertung von Düften heran. Statt sich mit komplizierten Noten aufzuhalten, teilt er klare Meinungen: Entweder findet er Düfte „super“ oder „schlecht“. Seine Videos haben reißerische Titel wie „Top 10 Kompliment-Monster für Männer“ oder „Günstige Parfums, die teuer riechen“.
Dieser Ansatz und sein polarisierendes Auftreten haben ihm eine Fangemeinde von 2,2 Millionen Followern allein auf YouTube gebracht. Seine Videos enthalten Affiliate-Links, die ihm eine beträchtliche Summe an Geld einbringen. Er nutzt seine Einflussmöglichkeiten auch, um Empfehlungen auszusprechen und vertreibt seine eigenen hochpreisigen Düfte „Fragrance One“ über seinen eigenen Shop.
Fragrance One und die Kunst der Produktwerbung
Mit Fragrance One nutzt Jeremy Fragrance geschickt vielfältige Werkzeuge des digitalen Marketings. Eine der Schlüsselstrategien von Fragrance One besteht darin, seine Präsenz in den sozialen Medien immer weiter aufzubauen. Jeremy erzählt Geschichten, die seine Follower lieben. Durch seine Popularität als Influencer hat er sich einen direkten Zugang zu einer großen Fangemeinde geschaffen, die er aktiv in seine Marke einbindet.
Jeremy ist Meister des Storytellings. Seine Geschichten untermauert er mit ansprechenden visuellen Videos. Er setzt auf Emotionen und vermittelt einen bestimmten Lebensstil. Seine Stärke liegt dabei in seiner Authentizität und Glaubwürdigkeit.
Ein weiterer entscheidender Aspekt des digitalen Marketings von Fragrance One ist die Nutzung von Datenanalysen. Die Marke sammelt Daten über das Kundenverhalten, Vorlieben und Kaufmuster, um personalisierte Marketingstrategien zu entwickeln.
Durch gezielte Werbung und personalisierte Empfehlungen können sie die Kundenbindung stärken und das Einkaufserlebnis individualisieren. Fragrance One nutzt E-Commerce-Plattformen geschickt. Die Produkte sind online auf verschiedenen Plattformen erhältlich, was die Zugänglichkeit erhöht und Kunden aus verschiedenen Teilen der Welt anspricht.
Digitale Strategie von Bianca Heinicke
Bianca Heinicke, oder vor ihrer Scheidung als Bianca Claßen bekannt, ist eine der erfolgreichsten deutschen YouTuberinnen und Social-Media-Persönlichkeiten. Ihr Erfolg im digitalen Marketing beruht auf verschiedenen Strategien, die sie geschickt einsetzt, um eine starke Bindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen und zu erhalten.
Eine ihrer Hauptstrategien besteht darin, ihre persönliche Marke und ihre Authentizität zu betonen. Bianca Heinicke hat von Anfang an eine enge Verbindung zu ihren Followern aufgebaut, indem sie ihr tägliches Leben, ihre Erfahrungen und ihre Interessen in ihren Videos auf YouTube teilt.
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Marketingstrategien von Jean-Paul Gaultier
Jean-Paul Gaultier setzt auf eine ausgefeilte Marketingstrategie, die die Exklusivität und den Luxus seiner Marke betont. Seine Zielgruppe besteht aus Menschen, die bereit sind, hohe Preise für exklusive Parfüms zu zahlen, um einen besonderen Status zu erlangen. Die digitale Präsenz von Jean-Paul Gaultier ist mit über 5 Millionen Followern allein auf Instagram sehr beeindruckend. Die Werbestrategie von Jean-Paul Gaultier zeigt dabei immer wieder die kreative Seite der Marke, insbesondere bei der Vermarktung seiner Parfümlinie.
In der Parfümindustrie entfaltet sich somit das Digitale Marketing wie ein komplexes Blumenbeet, in dem eine Vielfalt von Akteuren und Strategien blüht, um die Aufmerksamkeit und Bindung der Zielgruppen zu gewinnen.
Nischenparfüms sprechen eine kleine, aber anspruchsvolle Gruppe von Menschen an. Die Parfüms sind alle individuell, haben jedoch einiges gemeinsam: verlockende Düfte, hochwertige Inhaltsstoffe, kühne Duftkonzepte sowie kunstvolle Flakons. Sie repräsentieren somit das Beste aus der Parfümherstellung.
Was steckt hinter dem Begriff „Nischenparfüms“?
Das Wort „Nische“ aus dem Französischen bedeutet „außergewöhnlich“ oder „einzigartig“. Nischenparfüms sind für anspruchsvolle Menschen gedacht, die sich jenseits des Mainstreams bewegen möchten und enthalten sorgfältig ausgewählte Zutaten wie nachts gepflückten Jasmin, Lavendel aus Grasse, Damaszener Rose, edle Hölzer, Gewürze oder sogar Ambra. Auch unkonventionellere Elemente wie silberner Weihrauch, Erdöl, Absinth oder Schießpulver sind oft enthalten.
Was sollte man beim Kauf eines Nischenparfüms beachten?
Es ist wichtig, die gewünschte Intensität des Duftes festzulegen. Hier sind einige Begriffe, die helfen können, die passende Konzentration der Essenz auszuwählen:
Eau Fraîche hat die niedrigste Konzentration von nur 1-3 %
Eau de Toilette hat meist eine Konzentration zwischen 5 % und 15 % und hält etwa 2-4 Stunden
Eau de Parfüm hat eine Konzentration zwischen 15 % bis 25 % und hält etwa 6-8 Stunden
Extrait de Parfüm ist zwischen 20 % und 40 % konzentriert
Der beste Ansatz, um das passende Nischenparfüm zu finden, startet damit, sich mit verschiedenen Duftnoten zu beschäftigen. Zum Beispiel Jasmin, Adlerholz oder Zitrone.
Sind Nischenparfüms besser?
Die Frage, ob Nischendüfte „besser“ sind, ist subjektiv. Allerdings werden sie oft aus teureren und hochwertigeren Inhaltsstoffen hergestellt, haben einen aufwändigeren Produktionsweg und legen Wert auf natürliche Duftstoffe im Gegensatz zu synthetischen in herkömmlichen Parfüms. In puncto Intensität und Qualität stehen Nischendüfte oft im Vorteil – sie halten länger und haben eine stärkere Duftkraft.
Was sind einige der bekanntesten Nischenparfüms?
Je nachdem, welche Vorlieben man für sich herausfindet, kann man aus vielen Nischenparfüms wählen. Im Folgenden werden exklusive, bekannte und weniger bekannte Nischenparfüms vorgestellt:
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TOM FORD
Die Nischenparfüms von Tom Ford sind für eine anspruchsvolle Kundschaft gedacht und werden in Flakons präsentiert, die an antike Medizinflaschen erinnern. Das orientalisch-blumige Eau de Parfüm für Frauen, TOM FORD Velvet Orchid, ist eine Verführung aus Hyazinthe, Magnolie, Patschuli und Ylang-Ylang. Das provokant benannte Eau de Parfüm TOM FORD Fucking Fabulous mit Leder, Bittermandeln und Tonkabohnen ist eine gewagte Komposition für selbstbewusste Persönlichkeiten.
Lalique
Diese Traditionsmarke aus Frankreich begann als Meister der Glaskunst. René Lalique, der Gründer, erweiterte später sein Repertoire um Parfüms. Das erste eigene Lalique-Parfüm wurde schließlich von seiner Enkelin Marie-Claude Lalique im Jahr 1992 lanciert.
Acqua di Parma
Diese italienische Marke, gegründet 1916, erlangte Berühmtheit durch ihr frisches Eau de Cologne in einem eleganten Art-déco-Flakon und ist auch heute noch beliebt. Acqua di Parma Blu Mediterraneo Chinotto di Liguria, ein Unisex Parfüm aus dem Jahr 2018, besticht mit Chinotto-Zitrusfrüchten aus Ligurien, Moschus und Patschuli.
Birkholz
Diese moderne, familiengeführte Parfüm-Manufaktur aus Berlin sieht sich als Duft-Sommeliers. Sie helfen ihren Kunden, den passenden Duft zu finden, und setzen dabei auf Liebe zum Detail und kostbare Duftöle.
Amouage
Als Luxusparfümhaus im Sultanat Oman gegründet, hat Amouage die arabische Parfümeriekunst neu definiert. Mit edlen Kompositionen sprechen sie eine anspruchsvolle Kundschaft an, die nach Exklusivität und Einzigartigkeit sucht.
Montale Paris
Montale Paris bietet orientalische Parfüms mit Oud, Rose, Jasmin, Gewürzen und Holznoten. Diese Düfte sprechen Frauen, Männer und Unisex-Kunden an und sind besonders für Abendveranstaltungen oder die kalte Jahreszeit geeignet. Zu den beliebtesten Parfüms zählen Montale Paris Wild Aoud und Montale Paris White Musk.
Kirk McKoy/Los Angeles Times via Getty Images
Maison Francis Kurkdjian
Francis Kurkdjian, einer der bekanntesten Parfümeure, gründete 2009 sein eigenes Label. Seine Düfte wie Aqua Vitae und Feminin Pluriel zeugen von erstklassiger Qualität und langer Haltbarkeit.
Xerjoff
Das Parfümhaus aus Turin betrachtet Duftkreationen als wahre Kunstwerke. Die Flakons von Xerjoff sind nicht nur Behälter für den Duft, sondern erzählen auch eine Geschichte. Unter den Xerjoff Parfüms finden sich Meisterwerke wie „Erba Pura“ aus der V-Kollektion, ein faszinierendes Elixier mit sizilianischer Orange und Zitrone, gepaart mit einer Basis aus weißem Moschus und Madagaskar-Vanillebohnen. Ebenso begeistert „Naxos“ aus der 1861-Kollektion mit seinem aromatisch würzigen Charakter und einer Hommage an das italienische Erbe.
Der bekannte Parfüm-Influencer Jermey Fragance sagte einmal: „Nischenparfüms sind wie unsichtbare Accessoires, die nicht nur den Körper umhüllen, sondern auch die Seele berühren.“